Dem weltweiten GIS-Markt stehen laut einer Marktforschungsstudie von P&S Market Research gute Zeiten bevor. Eine mittlere jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 11,4 Prozent zwischen 2014 und 2020 erwartet das Marktforschungsinstitut mit Sitz in New York. Absolut betrachtet soll das weltweite Marktvolumen für Geoinformationssysteme innerhalb von sechs Jahren von 7.612,9 Millionen US-Dollar (2014) auf 14.623,8 Millionen US-Dollar anwachsen. Dies entspricht nahezu einer Verdopplung.
Für die positive Entwicklung sorgt zum entscheidenden Teil der asiatische Kontinent. Die enorme Urbanisierung in Südostasien mit den rasant wachsenden Metropolen, wie zum Beispiel in China, Indien oder Malaysia, in den vergangenen und zukünftigen Jahren ist wesentlich für die ansteigende Nachfrage softwaregestützter Geoinformationssysteme verantwortlich. Insbesondere der Markt für 3D GIS-Systeme wird immer stärker nachgefragt. In Unternehmen in Schwellenländern ist ein markantes Wachstum in der Anwendung von 3D GIS-Software zu beobachten.
Digital India – Power to Empower mit seinen 44 Teilprojekten weckt Hoffnungen für GIS-Markt in Indien
In der Immobilienbranche ist die 3D-Visualisierung mittlerweile die Regel. Zweidimensionale GIS-Anwendungen verlieren mehr und mehr an Bedeutung. Unternehmer sind sich den Marketingmöglichkeiten von 3D Visualisierungen bewusst. Blickwinkel aus allen möglichen Richtungen in alle Richtungen mit wenigen Mausbewegungen zu ermöglichen eröffnet ein ganz anderes Erlebnis und Chancen der Vermittlung von Informationen. Auch der Heimatschutz, das infrastrukturelle Facility-Management oder staatlich finanzierte Infrastrukturprojekte sind nicht unbedeutende Markttreiber.
Generell sind Projekte und Organisationen aus den unterschiedlichsten Bereichen mehr und mehr auf GIS-basierte Software angewiesen. Versorgungs- & Entsorgungsbetrieben, Wissenschaftlern, Kleinunternehmern, Hobbygeografen, Bauunternehmen, Militärs, Kommunikationsunternehmen, sogar Veranstaltern, Logistikfirmen und Archäologen stehen immer mehr verlockende Möglichkeiten zur Verfügung.
Ein Land, welches für den GIS-Markt in nächster Zeit von Bedeutung sein wird ist Indien. Die Regierung beabsichtigt in den kommenden Jahren die digitale Infrastruktur im Rahmen des Digital India – Power to Empower – Projekts und seinen 44 Teilprojekten enorm auszubauen. GIS-Anwendungen sollen für jeden in verschiedenster Weise zugänglich gemacht werden. Auch mit entsprechenden Unternehmen will die Regierung zusammenarbeiten und nach eigener Aussage die Vorzüge von GIS-Systemen nutzen und in mehreren Organisationen und staatlichen Einrichtungen implementieren und anwenden. Ein Land mit über 1,2 Milliarden Einwohnern und einer Fläche etwa neun Mal so groß wie Deutschland weckt vor diesem Hintergrund Hoffnungen bei GIS-Anbietern.
Das Internet, die technologische Entwicklung und preiswerte oder sogar kostenlose Softwareanwendungen lässt GIS in immer mehr Bereiche eindringen. Es ermöglicht zudem auch Kleinanwendern interessante Projekte zu entwickeln. Abgesehen von der Software- und Hardwareentwicklung ist die Entwicklung von GIS-Anwendungen, allein aufgrund einer sorgfältigen und aufwendigen Datenerhebung, ein kostspieliger Prozess. Hinzu kommen Ausgaben für die Pflege und Betreuung solcher Systeme, welche nicht selten mit aktuellen Daten gespeist werden müssen. Zur Freude der Anwender stehen mittlerweile auch onlinebasierte Open-Source-Lösungen, wie zum Beispiel Chameleon, MapLab oder Mapbender3, zur Verfügung.
Grenzen existieren beim Aufbau von GIS-Lösungen oft nur aufgrund zu geringer Fähigkeiten oder zu wenig Phantasie der Anwender. Überzeugen Sie sich selbst was alles möglich ist; zum Beispiel mit Gebäudeemissionen in New York (Englisch), World City Populations 1950-2030 oder dem Air Quality Index China.